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Die Stadtregierung Bern zögert, den seit 2001 geplanten und längst fälligen Bau einer neuen und artgerechten,
ca. 10 000 m? großen Bärenanlage in Bern zu finanzieren. Touristen und Besucher des Berner Bärengrabens kritisieren immer wieder die mittelalterliche Haltung des ansonsten so zahlreich als Souvenir angebotenen Wappentieres.

Noch am 7....

Die Stadtregierung Bern zögert, den seit 2001 geplanten und längst fälligen Bau einer neuen und artgerechten,
ca. 10 000 m? großen Bärenanlage in Bern zu finanzieren. Touristen und Besucher des Berner Bärengrabens kritisieren immer wieder die mittelalterliche Haltung des ansonsten so zahlreich als Souvenir angebotenen Wappentieres.

Noch am 7. September 2005 verkündete der Gemeinderat der Stadt Bern in einer Pressemitteilung, dass er davon Kenntnis genommen habe, dass die Realisierung des Bärenparks an der Aare in der Variante ''optimiertes Wettbewerbsprojekt'' rund 16 Millionen Franken betragen würde und das Amt für Gemeinden und Raumordnung ?eine Genehmigung in Aussicht gestellt habe. Allerdings müssen noch die Resultate des Hochwasserschutzkonzeptes abgewartet werden. Dass die Stadt nicht mehr finanzieren wolle, davon war keine Rede.

Die Berner Grubenbären leben jämmerlich; in einem burgähnlichen Zwinger von 12 Metern Durchmesser und 3,5 Metern Tiefe vegetieren derzeit vier Bären. Die erste Nachricht von einem Bärengraben in Bern wird aus dem Jahre 1441 überliefert. Seit 1857 befindet sich der Bärengraben am heutigen Standort. Die letzte Sanierung erfolgte 1995/96 mit dem Ziel, den Bären ein artgerechtes Leben zu ermöglichen. Die neuen Einbauten wie Holzschnitzelboden, Sandsteinhügel und einem Kletterbaum zeigen jedoch nach wie vor, dass die Tierhaltung immer noch mittelalterlich ist. Touristen und aufgeschlossene Einwohner Berns sind entrüstet.

In allen Varianten und Formen gibt es in Bern den Bären als Wappentier zu kaufen. Zahlreiche gastronomische Einrichtungen haben den Bären in ihrem Namen verinnerlicht. Man profitiert also vom Bären als Souvenir. Das hindert die Stadtverwaltung jedoch nicht, die kritikwürdige und tierquälerische Haltung der lebenden Wappentiere bestehen zu lassen.
Die Bären verhalten sich nicht mehr normal. Sie dürfen u. a. auch von Besuchern gefüttert werden, ''wofür sich die Tiere durch possierliches Bitten und allerhand akrobatische Kunststückchen höchst dankbar erweisen'' ? so ein Werbeprospekt aus Bern.

Diese Haltung ist auf jeden Fall tierquälerisch. Bester Beweis dafür ist das Verhalten der Schweizer Bären Emma und Max, die im Jahr 2000 mit Unterstützung von Schweizer Tierschützern im Bärenpark Worbis Aufnahme fanden. Beide Bären, gezüchtet im Tierpark Dählhölzli, zu dem auch der Berner Bärengraben gehört, wurden im Alter von ein und zwei Jahren an einen Bärengraben im Kanton Aargau weitergereicht. Nach fast 10 Jahren Grubenhaft zeigt Bärin Emma auf der 40 000 m? großen Freianlage immer wieder noch Verhaltensanomalien aus der Grubenzeit. Sie stellt sich auf die Hintertatzen und schaut nach oben. Beide Bären laufen hin und wieder ihre alte Grubenlänge auf und ab. Unseren Besuchern fällt diese Verhaltensstörung auf, sie wirkt besonders deprimierend, weil den Bären ein großer Wald zur Verfügung steht. Nichtsdestotrotz können wir feststellen, dass sich das Verhalten der Bären gebessert hat und sie allmählich zu natürlichen Verhaltensweisen, wie z.B. das Halten einer Winterruhe in selbst gegrabenen Höhlen, zurückfinden.
Die Stiftung für Bären protestiert im Interesse der Berner Bären und im Auftrag vieler Tierfreunde gegen die weitere Haltung in einer mittelalterlichen Grube. M.L.
Posted: 2005-11-11 10:43:34

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